Husten bei Kindern: Honig oder Hustensaft – Was hilft wirklich?
- Johanna
- 7. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. März
Husten bei Deinem Kind kann nicht nur lästig sein, sondern auch Sorgen bereiten – vor allem, wenn er hartnäckig anhält. Vielleicht fragst Du Dich, wann Medikamente wirklich nötig sind und warum gerade bei den Kleinsten lieber natürliche Alternativen gewählt werden sollten. In diesem Artikel erfährst Du auf wissenschaftlicher Basis, welche Risiken bei Hustensäfte bestehen und warum Honig oft von Ärzten empfohlen wird.

Warum ist Husten eigentlich sinnvoll?
Husten ist ein wichtiger natürlicher Reflex, der Deinem Kind dabei hilft, sich vor schädlichen Reizstoffen zu schützen. Durch das Husten werden Schleim, Fremdkörper und andere irritierende Substanzen aus den Atemwegen entfernt, sodass eine ernsthafte Reizung gar nicht erst entsteht.
Hustensaft - Warum wird davon abgeraten?
Bei ein akutem "Erkältungshusten" verläuft in der Regel der Heilungsprozess ganz natürlich.
Husten sollte in der Regel nicht von vornherein unterdrückt werden, da Husten ein wichtiger Schutzreflex des Körpers ist, der hilft, die Atemwege von Schleim, Reizstoffen oder kleinen Fremdkörpern zu befreien.
Studien zeigen, dass Hustensäfte – ob als Hustenstiller oder schleimlösende Mittel, meist nicht effektiver sind als ein Placebo.
Die Untersuchungen belegen nicht, dass diese Medikamente den Husten signifikant besser lindern als natürliche Maßnahmen.
Inhaltsstoffe wie Ethanol (Alkohol) oder andere chemische Substanzen können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
Hustenstiller werden für den häusliche Gebrauch nicht mehr verschrieben, da man Husten als natürliche Schutzreaktion nicht unterdrücken sollte. Neuere Studien legen nahe, dass gerade bei schweren Verläufen alternative Ansätze – wie der gezielte Einsatz inhalativer Kortikoide – vorteilhafter sein können.
Aus diesen Gründen raten Experten dazu, bei Kindern auf Hustensäfte zu verzichten.
Honig als sanfte Hilfe – Wissenschaftlich belegt
Für Kinder ab 12 Monaten bietet Honig eine bewährte und natürliche Alternative zur Linderung von Husten. Dank seines demulzenten Effekts wirkt er wie ein schützender Mantel auf die gereizten Schleimhäute im Hals und in den oberen Atemwegen – so wird der Hustenreiz spürbar gemindert. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Honig den Husten von Kindern besser lindert als herkömmliche Hustenmittel oder gar keine Behandlung.
Vorteile von Honig:
Sanft und beruhigend:
Er bildet eine schützende Schicht, die den Hustenreiz effektiv lindert.
Entzündungshemmend und antimikrobiell:
Honig hemmt Entzündungen und besitzt antibakterielle Eigenschaften.
Fördert erholsamen Schlaf:
Durch seine beruhigende Wirkung kann Honig Deinem Kind helfen, besser zu schlafen – ein entscheidender Faktor für die Genesung.
Anwendungshinweise:
Gib Deinem Kind ab 12 Monaten morgens und vor dem Schlafengehen 2 Teelöffel Honig, pur oder in lauwarmem (nicht heißer als 40 °C) Tee oder Wasser aufgelöst.
Besonders wirksam sind Manukahonig sowie dunkle Honige wie Waldhonig und Thymianhonig.
Achte stets auf eine gute Honigqualität.
Vergiss nicht, nach der Einnahme die Zähne zu putzen, um das Kariesrisiko zu minimieren.
Wichtig:
Kinder unter 12 Monaten sollten keinen Honig erhalten, da Honig Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann, die im unreifen Verdauungssystem zu Säuglingsbotulismus führen können.
Dies ist eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung, die vor allem bei Babys auftritt, deren Darmflora noch nicht vollständig entwickelt ist.
Wird Honig – der natürlicherweise C. botulinum-Sporen enthalten kann – verzehrt, können diese Sporen im unreifen Darm keimen und ein Nervengift produzieren.
Dieses Toxin beeinträchtigt die Nervenfunktion, was zu Muskelschwäche, Schluckproblemen und weiteren schweren Symptomen führen kann.
Fazit
Husten bei Kindern: Honig oder Hustensaft? In den bisherigen Studien weißt der Honig klare Vorteile zu Hustensäften auf. Achte auf die Symptome deines Kindes und konsultiere bei Bedarf Deine Kinderarztpraxis. Mit Wärme, Geborgenheit und einer liebevollen Begleitung schenkst Du Deinem Kind die Sicherheit, die es in dieser Zeit braucht.
Stand: 03/2025
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